Cluny House Gardens
Sehenswürdigkeit | Aberfeldy | Schottland | Großbritannien
Versteckte Juwelen in Perthshire
Die „Cluny House Gardens“ in Aberfeldy, Schottland, sind ein verstecktes Juwel im Herzen von Perthshire, das Naturliebhaber und Gartenenthusiasten gleichermaßen begeistert. Dieser etwa 2,4 Hektar große Waldgarten liegt malerisch oberhalb des Strathtay-Tals und bietet einen spektakulären Blick auf die umliegende Landschaft der schottischen Highlands. Die Gärten wurden ab den 1950er Jahren von Bobby und Betty Masterton angelegt, die eine besondere Vorliebe für Pflanzen aus dem Himalaya und Nordamerika hegten. Seit Ende der 1980er Jahre wird der Garten von ihrer Tochter Wendy und deren Ehemann John Mattingley liebevoll gepflegt und weiterentwickelt.
Biologisch bewirtschaftete Gärten Schottland
Ein charakteristisches Merkmal der „Cluny House Gardens“ ist ihre natürliche Erscheinung. Die Pflanzen dürfen sich hier frei vermehren und ausbreiten, geschützt unter einem dichten Blätterdach aus Rhododendren, Ahornbäumen, Ebereschen und Birken. Der Garten wird biologisch bewirtschaftet – es kommen keine Chemikalien zum Einsatz, und das Unkraut wird von Hand gejätet, um die empfindlichen Setzlinge und die natürliche Vielfalt nicht zu stören. Diese Methode hat dazu geführt, dass der Garten eine außergewöhnliche Artenvielfalt beherbergt, darunter seltene exotische Gewächse wie riesige Himalaya-Lilien, die Höhen von über 4 Metern erreichen können, blaue Mohnblumen , bunte Kandelaber-Primeln, Arisaemas und Skunkkohl. Auch einheimische Pflanzen finden hier ihren Platz und tragen zur harmonischen Atmosphäre bei.
Exotische Pflanzen Himalaya Nordamerika
Ein Highlight des Gartens sind die beiden imposanten Wellingtonien , die über 150 Jahre alt sind und aus Nordamerika stammen. Eine davon gilt als der breiteste Nadelbaum Großbritanniens mit einem Stammumfang von über 11 Metern. Obwohl diese Bäume noch als Jungpflanzen gelten – sie können bis zu tausend Jahre alt werden – dominieren sie das Gelände und verleihen ihm eine majestätische Aura. Weitere bemerkenswerte Bäume sind die tibetische Kirsche mit ihrer auffälligen, sich schälenden mahagonifarbenen Rinde sowie eine Vielzahl von Ahornbäumen, die im Herbst ein spektakuläres Farbenspiel bieten.
Wildtiere in Cluny House Gardens
Die „Cluny House Gardens“ sind nicht nur ein Paradies für Pflanzenliebhaber, sondern auch ein Hotspot für Wildtiere. Besonders bekannt ist der Garten als einer der besten Orte in Großbritannien, um die scheuen roten Eichhörnchen zu beobachten. Diese einheimischen Tiere sind hier zahlreich vertreten und huschen oft verspielt durch die Bäume oder knabbern an den Futterstellen nahe dem Eingangsbereich. Neben den Eichhörnchen lockt der Garten eine Vielzahl von Vogelarten an, darunter Meisen, Finken, Spechte und gelegentlich sogar Greifvögel wie Bussarde oder Sperber, die über dem Gelände kreisen. Auch Insekten wie Hummeln gedeihen hier, abhängig vom Wetter, und tragen zur lebendigen Ökologie des Ortes bei.
Saisonale Blütezeiten im Garten
Der Garten erstreckt sich über einen steilen Hang, durchzogen von gewundenen Pfaden, die Besucher auf eine Entdeckungsreise durch die verschiedenen Bereiche führen. Eine laminierte Infokarte, die am Eingang erhältlich ist, hilft dabei, die Highlights zu finden und mehr über die Pflanzen und Bäume zu erfahren. Die Wege sind mit nummerierten Pfosten markiert, die auf besondere Exemplare hinweisen, und laden zum Verweilen ein – sei es auf einer der rustikalen Holzbänke oder einfach inmitten der Natur. Der Garten ist besonders saisonal beeindruckend: Im Frühling blühen Erythronien und Trillien, im Mai folgen die Kandelaber-Primeln und Himalaya-Mohnblumen, während der Sommer die Martagon-Lilien und die imposanten Himalaya-Lilien hervorbringt. Der Herbst schließlich verwandelt das Gelände in ein Farbenmeer aus Ahorn-, Birken- und Ebereschenblättern, ergänzt durch zahlreiche Pilze.
Die „Cluny House Gardens“ sind Teil des „Big Tree Country“ in Perthshire, einer Region, die für ihre beeindruckenden Baumbestände bekannt ist. Dennoch stehen hier nicht nur die Bäume im Vordergrund, sondern auch die harmonische Verbindung von Natur und Gartenkunst. Für Besucher bietet der Garten eine friedliche Oase abseits der üblichen Touristenpfade, ideal zum Entspannen und Nachdenken. Es gibt keine formellen Einrichtungen wie Toiletten oder ein Café – stattdessen erwartet einen ein authentisches, ungeschliffenes Naturerlebnis. Pflanzen und Samen aus eigener Zucht können erworben werden, und die Einnahmen tragen dazu bei, den Garten für die Öffentlichkeit zugänglich zu halten.
