Holyrood Park
Sehenswürdigkeit | Edinburgh | Schottland | Großbritannien
Naturerlebnis im Holyrood Park
Der Holyrood Park in Edinburgh, Schottland, ist eine der beeindruckendsten städtischen Naturlandschaften Großbritanniens und ein historisch sowie geologisch bedeutendes Gebiet, das oft als „wildes Herz“ der Stadt bezeichnet wird. Mit einer Fläche von über 260 Hektar erstreckt sich der Park direkt neben dem Palace of Holyroodhouse und bietet eine dramatische Kulisse aus Hügeln, Klippen, Seen und weiten Graslandschaften. Dominiert wird er vom Arthur’s Seat, einem erloschenen Vulkan, der mit 251 Metern der höchste Punkt Edinburghs ist und eine unvergleichliche Aussicht über die Stadt und die umliegende Region bietet.
Wanderwege im Holyrood Park
Die Geschichte des Holyrood Parks reicht weit zurück. Ursprünglich war das Gebiet ein königliches Jagdrevier, das im 12. Jahrhundert von König David I. als Teil des Holyrood-Anwesens genutzt wurde. Im Jahr 1541 wurde es von König James V. offiziell als Park eingezäunt, um die Jagd auf Hirsche und anderes Wild zu ermöglichen, wobei die Steinmauer, die „Queen’s Wall“, teilweise bis heute erhalten ist. Der Name „Holyrood“ verweist auf die nahegelegene Abtei, die mit einer Legende verbunden ist, in der David I. durch ein Kreuz vor einem angreifenden Hirsch gerettet wurde. Über die Jahrhunderte blieb der Park weitgehend unberührt von der urbanen Entwicklung, was ihm seinen wilden, ursprünglichen Charakter bewahrt hat.
Historische Stätten im Holyrood Park
Der Arthur’s Seat ist das Herzstück des Parks und ein geologisches Wunder, das vor etwa 350 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivität entstand. Sein zerklüftetes Profil und die steilen Klippen machen ihn zu einem beliebten Ziel für Wanderer und Kletterer. Der Aufstieg ist je nach Route moderat bis anspruchsvoll und führt über grasbewachsene Pfade oder steinige Hänge zur Spitze, von der aus man an klaren Tagen bis zur Küste des Firth of Forth, den Pentland Hills und sogar den Highlands blicken kann. Der Name „Arthur’s Seat“ wird oft mit König Artus in Verbindung gebracht, obwohl Historiker eher vermuten, dass er von einem gälischen Begriff wie „Àrd-na-Said“ abstammt.
Arthur's Seat beste Aussicht
Neben dem Arthur’s Seat bietet der Park weitere natürliche Highlights. Die „Salisbury Crags“, eine Reihe steiler Klippen am Fuß des Hügels, sind ein Paradies für Kletterer und bieten eine markante Silhouette gegen den Himmel. Drei Seen – St. Margaret’s Loch, Dunsapie Loch und Duddingston Loch – liegen verteilt im Park und sind Heimat für Schwäne, Enten und andere Wasservögel. St. Margaret’s Loch, nahe dem Palast, wird von einer malerischen kleinen Brücke überspannt und ist ein beliebter Ort zum Füttern der Vögel, während Duddingston Loch, das größte der drei, ein Naturschutzgebiet ist, das seltene Vogelarten wie Reiher anzieht.
Vulkanische Landschaften in Edinburgh
Der Holyrood Park ist auch reich an historischen Überresten. Die Ruine der St. Anthony’s Chapel, eine kleine mittelalterliche Kapelle aus dem 15. Jahrhundert, steht auf einem Hügel über dem St. Margaret’s Loch und bietet eine melancholische Erinnerung an die Vergangenheit. Ihre genaue Funktion ist unklar, doch sie wird mit Pilgern oder als Orientierungspunkt für Seeleute in Verbindung gebracht. Weitere Spuren, wie alte Steinbrüche und eisenzeitliche Hügelfestungen auf dem Arthur’s Seat, zeugen von der Nutzung des Gebiets über Jahrtausende hinweg.
Für Besucher ist der Park ein vielseitiger Ort für Aktivitäten. Wanderwege, von kurzen Spaziergängen bis zu ganztägigen Routen, durchziehen das Gelände und bieten Möglichkeiten, die Landschaft zu erkunden. Der „Radical Road“, ein Pfad entlang der Salisbury Crags, wurde im 19. Jahrhundert von arbeitslosen Webern angelegt und ist heute ein beliebter Wanderweg mit Blick auf die Stadt. Der Park ist auch ein Hotspot für Jogger, Radfahrer und Naturliebhaber, die die vielfältige Flora und Fauna genießen – von Wildblumen und Heidekraut bis hin zu Kaninchen, Füchsen und gelegentlich Rehen.
Kulturell hat der Holyrood Park eine besondere Bedeutung. Er dient als Kulisse für Veranstaltungen wie das jährliche „Hogmanay“-Feuerwerk, das von Edinburgh Castle aus sichtbar ist, und zieht an Silvester Hunderte auf den Arthur’s Seat, um das neue Jahr zu begrüßen. Literarische Verbindungen gibt es ebenfalls, etwa durch Sir Walter Scott, der den Park in seinen Werken erwähnte, oder die moderne Nutzung als Drehort für Filme und Serien, die seine wilde Schönheit nutzen.
Der Park bleibt ein königliches Anwesen unter der Verwaltung von Historic Environment Scotland, ist aber frei zugänglich und ein geschätztes öffentliches Gut. Es gibt keine festen Einrichtungen wie Cafés im Park selbst, doch die Nähe zur Royal Mile und dem Stadtzentrum bietet zahlreiche Möglichkeiten für Erfrischungen nach einem Besuch. Die wilde Natur kann Herausforderungen mit sich bringen, wie unvorhersehbares Wetter oder rutschige Pfade, doch dies trägt zu seinem authentischen Charakter bei.