Fearn Abbey [Church Of Scotland]
Sehenswürdigkeit | Tain | Schottland | Großbritannien
älteste Sehenswürdigkeiten in Schottland
Die Fearn Abbey, auch bekannt als „Fearn Abbey Church of Scotland“, ist eine der ältesten und historisch bedeutsamsten Sehenswürdigkeiten in der Nähe von Tain in Schottland. Diese Kirche, die als „Lampe des Nordens“ bezeichnet wird, hat ihre Ursprünge in einem der ältesten vorreformatorischen Kirchengebäude Schottlands und gehört heute zur Church of Scotland. Sie liegt in einer fruchtbaren Ebene südöstlich von Tain und ist ein faszinierendes Beispiel für mittelalterliche Architektur, die trotz zahlreicher Veränderungen und Katastrophen bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist. Obwohl sie 2023 als aktiver Gottesdienstort aufgegeben wurde, bleibt sie ein wichtiges kulturelles und historisches Monument.
Historische Kirchen in Schottland
Die Geschichte der Fearn Abbey begann im frühen 13. Jahrhundert, als sie entweder 1221 oder 1227 von Prämonstratenser-Kanonikern aus Whithorn Priory gegründet wurde. Der Gründer war Fearchar, der erste Earl of Ross, der das Kloster ursprünglich in „Old Fearn“ nahe Edderton am Dornoch Firth errichtete. Aufgrund ungünstiger Bedingungen wurde es 1238 nach „New Fearn“ verlegt, etwa 16 Kilometer weiter östlich, wo es von besseren landwirtschaftlichen Flächen profitieren konnte. Zwischen 1338 und 1372 wurde die Abtei unter William III., Earl of Ross, umfassend umgebaut, und im 15. Jahrhundert kamen weitere Erweiterungen hinzu, darunter die St. Michael’s Aisle, eine Kapelle, die von Abbot Finlay McFaed errichtet wurde, der dort 1485 begraben liegt. Nach der Reformation von 1560 wurde das Kloster nicht zerstört, sondern als Pfarrkirche weiter genutzt – eine Seltenheit unter schottischen Klöstern.
Mittelalterliche Architektur in Schottland
Das heutige Erscheinungsbild der Kirche ist größtenteils auf eine Rekonstruktion von 1772 zurückzuführen, nachdem sie 1742 eine dramatische Katastrophe erlebte. Während eines Gottesdienstes stürzte das schwere Steinplattendach ein – möglicherweise durch einen Blitzeinschlag verursacht – und tötete bis zu 50 Gemeindemitglieder. Der damalige Assistentenprediger rettete viele, indem er den Türsturz stützte, doch die Kirche wurde daraufhin verlassen. Eine neue Kirche wurde nebenan errichtet, verfiel jedoch bis in die frühen 1770er-Jahre ebenfalls. Daraufhin wurde die ursprüngliche Abtei mit Steinen der zweiten Kirche wieder aufgebaut und als Pfarrkirche reaktiviert. Weitere Restaurierungen fanden 1971 durch Ian G. Lindsay & Partners und 2002–2003 unter Historic Scotland statt, um das Gebäude zu erhalten.
Fearn Abbey Geschichte und Bedeutung
Architektonisch ist die Fearn Abbey von schlichter Eleganz geprägt. Sie hat eine rechteckige Form mit einer Länge von etwa 29 Metern und einer Breite von 8 Metern im Inneren. Die Fenster sind hohe Lanzetten, die dem Bau ein gotisches Flair verleihen, besonders auffällig sind die vier gleich hohen Lanzetten in der Ostwand. An der Südseite ragt die St. Michael’s Aisle hervor, die mit einem Bogen zur Hauptkirche verbunden ist und das Grabmal von Finlay McFaed mit seinem Wappen und einer lateinischen Inschrift beherbergt. Am östlichen Ende wurden Teile als Mausoleum für die Familie Ross von Balnagown abgetrennt, was auf die enge Verbindung der lokalen Adelsfamilie zur Abtei hinweist. Weitere Kapellen, wie die kleine monumentale Kapelle an der Südostecke, wurden später hinzugefügt und blockieren teilweise die originalen Fenster.
Kulturelle Monumente in Tain
Die Fearn Abbey ist nicht nur ein architektonisches Relikt, sondern auch ein Ort mit bedeutenden historischen Persönlichkeiten verbunden. Patrick Hamilton, ein früher Reformator, war von 1517 bis 1528 Kommendatarabt, bevor er 1528 als Märtyrer in St Andrews verbrannt wurde – sein Einfluss gilt als Funke der schottischen Reformation. Nach der Reformation wechselte die Abtei mehrfach den Besitzer, wurde 1598 von Jakob VI. zur Baronie Geanies erhoben und 1609 dem Bistum Ross angegliedert. Zu den bekannten Personen, die hier begraben sind, zählen neben Fearchar, dem Gründer, auch Finlay McFaed und General Charles Ross von Balnagown, ein militärischer Held aus der Zeit von Wilhelm III. und Maria II.
Bis 2023 diente die Fearn Abbey als aktive Pfarrkirche für die Gemeinde, die mit Nigg vereint und mit Tarbat verbunden war. Nach der Einstellung der Gottesdienste wurden die verbleibenden Aktivitäten in eine moderne Gemeindehalle verlegt, und 2024 wurde die Gemeinde mit den ehemaligen Pfarreien Tarbat und Tain zur Easter Ross Peninsula Church of Scotland vereint. Derzeit wird über eine mögliche Übertragung des historischen Gebäudes an die Gemeinschaft diskutiert, unterstützt durch eine Machbarkeitsstudie von Fearn Amenities, die die Zukunft der Abtei als Gemeindeasset sichern soll.